Eine Lederrüstung für Wikinger oder Krieger im Mittelalter gehört zu jedem guten LARP. Wir gehen ins Detail und stellen dabei auch noch unsere Lieblingsrüstungen vor.
Gehärtetes Leder gehört zu den ältesten Materialien, die der Mensch zu seinem Schutz verwendet hat. Dabei wurden die Tierhäute zunächst gekocht und nach dem Trocknen entweder mit Wachs oder Öl imprägniert. Das Resultat waren harte Platten aus Leder, die dann zu einer Rüstung zusammengenäht wurden. Oft wurden diese Rüstungen noch mit weiteren Materialien versehen, wie zum Beispiel Tierknochen oder Zähnen. Das mag zwar die Schutzwirkung nicht erhöht haben, trug aber dazu bei, die Zugehörigkeit zu einer Gruppe auszudrücken oder den Gegner einzuschüchtern.
Wer trüg eine Lederrüstung im Mittelalter?
Im Mittelalter wurden Lederrüstungen meist von einfachen Fußsoldaten getragen, da sie einfacher und kostengünstiger hergestellt werden konnten als Plattenpanzer oder gar Kettenhemden. Dafür boten sie einen geringeren Schutz als Metallrüstungen und waren anfälliger für äußere Einflüsse wie Regen, Hitze oder Kälte. Speziell Truppen die auf eine erhöhte Beweglichkeit auf dem Schlachtfeld angewiesen waren, wie zum Beispiel Bogenschützen oder leichte Infanterie griffen, gerne auf Rüstungen aus Leder zurück. Je nach Bedarf konnte die Panzerung einer Lederrüstung durch Stahlplatten oder Schuppenelemente erhöht werden. Trotz alledem trug eine Lederrüstung nicht so sehr zum Ansehen des Trägers bei, wie eine prächtige Metallrüstung.
Die Lederrüstung auf LARPs
Heutzutage sind Lederrüstungen beliebte Outfits auf Mittelaltermärkten oder LARPs.
Gerade für Frauen ist eine Rüstung aus Leder sehr gut geeignet. Das mag zum einen daran liegen, dass Lederrüstungen wesentlich weniger wiegen als vergleichbare Panzerungen aus Metall und zum anderen, dass sie ihren Trägern die Möglichkeit bieten in eine Vielzahl verschiedener Rollen zu verkörpern. Denn das Lederwams wurde Afrikanischen Söldnern, nomadischen Reitervölkern und nordeuropäischen Kriegern gleichermaßen genutzt.
Besonders eine Wikinger-Lederrüstung ist eine gute Wahl für LARPs.
Mit wenigen Teilen kann man schnell und einfach eine ansehnliche und authentische Rüstung zusammenstellen. Zusammen mit einer Tunika aus grober Wolle, einem Rundschild aus Holz und einem Stahlhelm mit nordischen Runen ist die Lederrüstung für Wikinger schnell komplett. Der Wikinger Fan verzichtet dabei übrigens auf einen Helm mit Hörnern, wie er den Kriegern aus Skandinavien oft angedichtet wird, der gehört nämlich ins Reich der Mythen. Welcher echte Wikinger würde sich sonst für einen Helm entscheiden, der mit einem einzigen Schwerthieb vom Kopf gefegt werden kann? Selbstverständlich kann man seine Rüstung dann noch mit Armschienen, Handschuhen und Beinschienen erweitern. Wenn das LARP dann vorbei ist, ist die Wikingerrüstung immer noch ausgezeichnet für Halloween oder Fasching geeignet.
Wie sollte eine gute Lederrüstung beschaffen sein und wie pflegt man sie?
Wer jedoch denkt, dass man mit einem Lederwams ein schnelles Schnäppchen machen kann, der irrt. Bei einem hochwertigen Modell sollte das Leder mindestens eine Dicke von 5 mm aufweisen. Da die Bearbeitung von gehärtetem Leder neben Fachwissen auch spezielles Werkzeug erfordert, kann eine gute Lederrüstung schnell mehrere Hundert Euro kosten.
Hochwertiges Leder sollte vom Rind stammen und nicht zu alt sein, da es schneller rissig würde als von jüngeren Tieren.
Bezüglich der Pflege ist darauf zu achten, die Lederrüstung nach dem Tragen gründlich zu lüften, da Leder dazu neigt schnell unangenehme Gerüche aufzunehmen. Am besten spannt man die Rüstung dafür auf einen passenden Rahmen. Dadurch wird es auch wesentlich leichter das Leder regelmäßig einzufetten und die Imprägnierung zu erneuern. Hierfür bieten sich handelsübliche Produkte an, wie man sie auch für Lederjacken oder Ledermäntel benutzen würde.