Wir zeigen Ihnen die unserer Meinung nach besten Mittelalter-Hochzeitskleider und erklären wie diese im Mittelalter ausgesehen haben.
Für den wohl schönsten Tag im Leben einer Frau, wussten sich auch die Damen und Bauernmädchen im Mittelalter bereits angemessen zu kleiden. Doch leider war die Liebe im Mittelalter nicht immer der Grund für eine Hochzeit. Viel öfter wurde des Geldes wegen geheiratet und die Hochzeit war somit ein reines Geschäft und ein Indikator für den Reichtum und die Macht der Familie.
Welches Mittelalter-Hochzeitskleid für welchen Stand?
Im Mittelalter war es üblich, dass Frauen von niedrigerem Stand ein schwarzes Sonntagskleid zur Hochzeit trugen. Dieses war einfach zu reinigen und konnte auch noch bei anderen Anlässen getragen werden. Gefertigt wurden diese Kleider vorwiegend aus Leinen, Hanf, Nessel, ein aus den Fasern der Brennnessel hergestellter Stoff oder Schafwolle. Viele Frauen von minderem Stand, wie Töchter von Handwerkern und Bauern, nahmen darüber hinaus auch schlichtweg das schönste Kleid, das sie in ihrem oder in einem Kleiderschrank ihrer Freundinnen fanden, und ergänzten es mit Roben, Bändern und Spitzen. Je farbenfroher desto höher der Stand der Frau, weshalb das klassische Mittelalter-Hochzeitskleid zunehmend immer bunter wurde.
Bunte Stoffe waren wesentlich teurer und somit ein Statussymbol. Naturfarben konnten leicht hergestellt werden, die Materialien um Stoffe bunt einzufärben mussten meist teuer importiert werden, wie die Kermeslaus aus Europa und die Purpurschnecke, welche den Stoffen ein sattes Rot verliehen. Die vorherrschenden Farben waren blau, grün und rot. Rot blieb jedoch meist nur den adeligen Damen aus den Königshäusern vorbehalten. An einem Mittelalter-Brautkleid konnte man den jeweiligen Reichtum, das Ansehen und die gesellschaftliche Stellung der Braut erkennen. Ein Traum in Weiß wäre also so ziemlich das Letzte, was man für eine Mittelalter-Hochzeit in Erwägung ziehen sollte.
Wie sah das typische Mittelalter-Brautkleid aus?
Hauptsächlich wurden die Mittelalter-Brautkleider mit kostbaren Stoffen wie Seide, Samt und Brokat gearbeitet. Brokat war dabei der wertvollste Stoff, ein Gewebe aus Seide und Rayon, ein Viskosegarn, durchsetzt mit eingewobenen Gold- oder Silberfäden. Die Ärmel der Kleider waren typischerweise Trompetenärmel, weit und lang und meist farblich, vor allem in Gold, abgesetzt.
Zumeist hatten die Kleider einen eckigen Ausschnitt, welcher mit einer Borte noch zusätzlich betont wurde.
Die Mittelalter-Brautkleider wurden oftmals in Mantelform und immer bodenlang und meist noch mit einer Schleppe gearbeitet. Viele Kleider des niederen Standes hatten im Übrigen eine Kapuze, auch Gugel genannt. Gerade Frauen des niedrigeren Standes trugen auch einen Gürtel und/oder Beutel. Oft wurden die Kleider mit Bordüren, Schnürungen und Stickereien versehen. In manchen Fällen wurden ebenso Halbedelsteine verarbeitet. Der Brauch des Schleiers wurde aber erst seit ungefähr dem 19. Jahrhundert salonfähig und galt als Symbol der Jungfräulichkeit und Keuschheit. Der Schmuck war meist aufgrund der ärmlichen Verhältnisse sehr schlicht gehalten. Bei den Damen des höheren Standes wurde Schmuck nur um den Hals, am Kopf oder auf der Stirn getragen.
Das Mittelalter-Hochzeitskleid heute
Heute ist bei einer Mittelalter-Hochzeit von historisch korrekt bis Fantasy ein breites Spektrum möglich. Viele Burgen bieten eine Mittelalter-Hochzeit an aber auch LARP Anhänger und Mittelalter Fans heiraten immer öfter auf diversen Veranstaltungen und sogenannten Märkten im Kreis ihrer Lieben und im Stile vergangener Zeiten. Mit viel Liebe zum Detail, werden die Gewandungen, auch heute noch, von Hand gefertigt und sollte bevorzugt maßgefertigt werden.