Wie das das typische Mittelalterkleid für Damen aus? Diese Frage stellen sich viele. Ganz so einfach ist diese leider nicht zu beantworten. Sollten Sie sich allerdings nur für günstige und tolle Angebote interessieren, so haben wir für Sie die Bestseller zusammengestellt.
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Das Kleid als Kleidung: Frauen-Gewänder im Mittelalter
Ob Frauen im Mittelalter Rock, Oberteil und Schürze oder Kleid und Mantel wählten, war keine Frage des persönlichen Geschmacks – sondern Tribut an eine strenge, schriftlich festgehaltene Kleiderordnung. Sie gab vor, welche Gewänder die Angehörigen verschiedener Stände anlegen durften – oder mussten:
Das Mittelalterkleid für die Landbevölkerung und untere Stände
Die Kleidung in dieser Gruppe musste vor allem praktisch sein. Um die täglich anfallende Feld-, Hand- und Hausarbeit uneingeschränkt verrichten zu können, trugen die Frauen kittelartig geschnittene, bis in Bodennähe reichende Kleider, deren Fülle durch Schnürgürtel gehalten wurde. Je nach Wetterlage kombinierten sie dazu einfache Hemden mit kurzen oder langen Ärmeln. Ihr meist langes Haar fassten sie zu unkomplizierten Steck- oder Flechtfrisuren zusammen, die – wenn überhaupt – von schlichten Hauben oder Kappen bedeckt waren.
Da Farben zu tragen als Privileg des Adels galt, waren die Mittelalterkleider von Bauers- oder Handwerksfrauen stets zurückhaltend getönt. Die derben, widerstandsfähigen Flachs-, Woll- oder Leinenstoffe zeigten naturbelassene Braun- und Graunuancen oder wurden schwarz gefärbt. Diese eingeschränkte Farbpalette schützte zugleich vor sichtbaren Verschmutzungen und erleichterte die aufwändige Pflege von Kleidung. Auffallend ist zudem, dass sich die bäuerliche Garderobe durch die gesamte Epoche hindurch kaum änderte: Frauen trugen vom beginnenden bis ins ausgehende Mittelalter Kleid-Hemd-Kombinationen nach oben beschriebenem Muster.
Gewandung der Adelsdamen und herrschenden Klasse
In höfischen Kreisen unterlag die „typische“ Mode dagegen häufigem Wandel:
Während des Frühmittelalters trugen Frauen zwei Tunika-ähnliche Gewänder übereinander, die sie um einen Cape-artigen, weich fallenden Mantel ergänzten. Das Material für ihre Kleidung bezogen die Adligen häufig von orientalischen Händlern und verarbeiteten es selbst. Die fein gewirkten Stoffe waren reich bestickt und / oder mit glänzenden Metallplättchen besetzt. Nachdem es in den Städten zur Etablierung von Schneidereien gekommen war, verlagerte sich die Produktion mittelalterlicher Damenkleidung in angesagte Ballungszentren.
Ab dem 12. Jahrhundert teilte sich die übliche Garderobe in ein hemdartiges Unter- und ein rockähnliches Obergewand, die von einem weit geschnittenen, ärmellosen Mantel komplettiert wurden. Bald darauf legten sie sich deutlich enger um den Körper, so dass Mittelalter-Rock und -Hemd die weiblichen Formen mehr betonten. Ergänzend dazu trugen Frauen aufwändig verzierte Gürtel, Stulpen-Handschuhe und / oder abnehmbare Schmuck-Ärmel, die wie der mittelalterliche Rock dieser Zeit in lange Schleppen ausliefen. Über der Frisur bzw. dem Kopf lagen schleierartig fallende Tücher, unter dem Kinn geschlossene Gebende oder üppig bestickte Hauben.
Im Laufe des 14. Jahrhunderts legte sich die Kleidung noch enger um den Körper und war bald so schmal, dass sie zum Überstreifen auf- bzw. nach dem Anlegen zugeknöpft werden musste. Oberteile erhielten ein kastenartig ausgeschnittenes Dekolleté, das die weiblichen Reize stark betonte. Hinzu kamen auffallende Kopfbedeckungen wie die zwar schon bekannte, nun aber üppig verzierte Rise oder die Geweih-artig aufgewundene Hörnerhaube.
Ihren buchstäblichen Höhepunkt erreichte die Mittelalter-Mode für Damen mit der Hennin – jener tütenförmigen, schleierbesetzten Haube, die das Bild der „typisch“ gewandeten Frau bis heute prägt. Doch ausgerechnet sie gehörte zu den kurzlebigsten Accessoires der Epoche. Nachdem sie um 1450 eingeführt worden war, war sie rund 30 Jahre später schon wieder „out“.
Ende des Kleiderkodex
Zur etwa gleichen Zeit verlor die Kleiderordnung ihre Bedeutung. Immer mehr zu Reichtum gekommene Bauern und Bürger konnten es sich leisten, die Garderobe höhergestellter Personen zu immitieren. Wie Angehörige des Adels trugen nun auch „gewöhnliche“ Frauen ein farbenprächtiges, mit Pelz verbrämtes oder aus edlem Stoff gefertigtes Mittelalterkleid.