Die Mönchskutte oder das Mönch Kostüm sind sehr beliebt für LARPs und Mittelaltermärkte, da sie unkompliziert zu tragen sind. Doch für wen eignet sich dieses Gewand und wer trug im Mittelalter eigentlich eine Mönchskutte? All das möchten wir in diesem Beitrag klären. Doch zunächst eine Auswahl der besten Produkte.
Welche Kleidung trugen die Geistlichen im Mittelalter?
Der Klerus bzw. die Geistlichkeit hatte im Mittelalter, ähnlich wie der Adel, eine vorherrschende Rolle und war für das gesamte Leben der damaligen Zeit sehr bedeutungsvoll und natürlich überaus einflussreich. Um ihre überlegene Stellung auch zu zeigen, hatte der Klerus eine Tracht, die sich von der Kleidung anderer Stände deutlich abhob und ihre Angehörigen auf den ersten Blick erkennbar machte. Teilweise gingen die geistlichen Gewänder auf altrömische Bekleidung auf die Toga und die Tunika zurück. Während der höhe Klerus sich überaus kostbar kleidete, trug der niedere Klerus, die Mönche und Nonnen einfache, verhüllende Bekleidung. Sie bot in ähnlicher Form auch manch anderen Menschen wie Reisenden, Boten Flüchtlingen oder sogar lichtscheuem Gesindel Schutz und Versteck.
Die Mönchskutte und die Nonnentracht
Eine Mönchskutte, auch als Habit bezeichnet, war im Mittelalter die Kleidung der Mönche oder Nonnen, also der niederen Geistlichkeit. Sie unterschied sich in Einzelheiten, je nach dem Orden, dem die geistlichen Schwestern und Brüder angehörten, war aber immer sehr schlicht und im Grunde relativ einheitlich. In den meisten Mönchsorden wurden knöchellange langärmlige Gewänder (Soutanen) getragen, die mit einer Kordel oder einfachen Schnur gegürtet waren. Oft hatte die Soutane eine weite Kapuze und einen separaten Kragen (Gugel).Die Farben waren hauptsächlich schwarz, weiß, braun, dunkelblau und dunkelgrau. An der Farbe und am Schnitt konnten die Menschen erkennen, zu welchem Orden der Träger gehörte. So waren zum Beispiel die Mönchskutten der Franziskaner dunkelbraun, die der Benediktiner schwarz, die Dominikaner trugen ein weißes Habit mit einem schwarzen Übermantel und die Kapuziner ein braunes Habit mit weißem Übermantel während die Minoriten durch eine am Kragen angenähte Kapuze und einem weißen Strick als Gürtel einer schwarzen Soutane erkennbar waren. Nonnen trugen ebenfalls ein schlichtes Habit, fast immer Schleier, manchmal zusätzlich auch noch eine eng anliegende Haube. Auch Nonnengewänder sind meistens schwarz, weiß, braun und dunkelgrau, die Hauben und Schleier sehr oft weiß.
Welche Kleidungen gab es neben der Mönchskutte für Geistliche im Mittelalter?
Neben der klassischen Mönchskutte bzw. dem Mönch Kostüm wie wir es heute kennen gab es im Mittelalter eine ganze Reihe anderer Gewänder.
Das Skapulier
Der Begriff Skapulier stammt vom lateinischen Wort „scapularium“ und bedeutet Schulterkleid. Es war eigentlich eine Art Tuch aus derben Leinen mit einem Loch für den Kopf, welches über den Rücken und der Körpervorderseite hing und fast bis zum Boden reichte. Allerdings gab es auch kürzere Skapulare. Sie waren ein Teil der Ordenstracht mancher Mönchs-und Nonnenorden und wurden über dem Habit und unter, manchmal auch über dem Gürtel getragen. Das Kleidungsstück hatte keinen praktischen sondern einen spirituellen Zweck und sollte „das Joch Christi“ versinnbildlichen.
Das Stiftsherrengewand
Stiftsherren oder Chorherren waren keine Mönche und zählten zum höheren Klerus. Sie trugen ein langes Untergewand, darüber oft ein Chorgewand (Rochet), spitzenverziert und aus weißen Leinen sowie einen Schulterkragen (Mozetta) und ein Käppi, welches Birett genannt wurde.
Das Bischofsgewand
Bischöfe trugen im Mittelalter ein langes Gewand mit vielen Knöpfen, eine rote Schärpe und ein rotes Tonsur-Käppchen bzw. eine hohe Mütze. Ihr Herrschaftssymbol war der Krummstab.
Das Kardinalsgewand
Es war ebenfalls lang und von oben bis unten mit Knöpfen besetzt, aber im Unterschied zum Bischofsgewand scharlachrot. Außerdem hat es, angenäht an das Gewand, einen ebenfalls roten Mozetta und eine rote Schärpe.